Blog 16 – Status der novapace Entwicklung 2022

Blog 16 – Status der novapace Entwicklung 2022

Lange Zeit ist es recht still um novapace geworden, doch dafür gibt es gute Gründe.

Nach der Gründung starteten wir 2020 mit sehr intensiven und ausgiebigen Tests unserer Prototypen. Dabei waren die Ziele

  1. das Gangverhalten zu messen,
  2. ein Feedback abhängig vom Gangverhalten zu geben und
  3. die Auswirkung des Feedbacks auf das Gangverhalten zu untersuchen.

Auf Basis der Testergebnisse passten wir unsere Prototypen immer weiter an und optimierten sie für die Anwendung bei Parkinsonerkrankten. So testeten wir beispielsweise verschiedene Auswerteeinheiten, optimierten Messverfahren und die Datenverarbeitung.

Auch wenn die Sohlen noch immer nicht marktreif sind, so sind wir mit den Entwicklungen der letzten Jahre sehr zufrieden und blicken weiterhin positiv in die Zukunft!

Wir werden auch an dieser Stelle weiter über unsere Erfahrungen und Erkenntnisse berichten.

Blog 14 – 09/19 – Rück- und Ausblick

Blog 14 – 09/19 – Rück- und Ausblick

In den letzten 8 Wochen hat sich viel getan; Unter anderem ist der Blogbeitrag im August ausgefallen. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle entschuldigen. In den nächsten Zeilen möchten wir nun erklären, warum es dazu kam und woran wir in den letzten Wochen so intensiv gearbeitet haben.

Veranstaltungen und Termine

Mitten in der Urlaubszeit galt es für uns die Gründung der GmbH, sowie die mögliche Zusammenarbeit mit einem Neurologen vertraglich zu klären. Dazu trafen wir uns mit Anwälten, Steuerberatern und eben dem angesprochenen Neurologen. Nach einigen zielführenden Gesprächen sind wir nun an einem Punkt, an dem es nur noch wenige Details intern zu klären gibt.

Auch bei Wettbewerben wie dem IQVIA Startup Award, bei dem wir als Finalist nach Hause gingen, oder in Meetings mit ExpertInnen, beispielsweise an der Charité in Berlin, sammelten wir enorm wichtige Erfahrungen und erhielten wertvolles Feedback. Weitere spannende Rückmeldungen gab es beim Life Science Pitch im Hub31 am 11.09.. Hier haben wir neben weiteren Startups im Gesundheitsbereich unser Projekt vorgestellt und uns gegenseitig Tipps und Denkanstöße gegeben.

Prototypentwicklung und -bau

Neben den Terminen und der Gründungsvorbereitung stand im August und September allerdings vor allem eines auf unserer Agenda: Die Prototypentwicklung für eine Studie in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremen. Studierende der angewandten Therapiewissenschaften im Bereich Physiotherapie nutzen zurzeit unsere Einlegesohlen für Tests in Alltagssituationen mit Parkinsonerkrankten. Die Betroffenen tragen dazu die Sohlen in verschiedenen Situationen wie z.B. dem Gehen über eine Kreuzung oder durch einen Park. Anschließend werden die dabei erhobenen Messdaten ausgewertet. Wir freuen uns sehr, dass diese Zusammenarbeit bereits zum zweiten Mal in Folge durchgeführt werden kann und sind schon jetzt gespannt auf die Ergebnisse.

Damit unsere Prototypen überhaupt die erforderliche Reife für die Studie erreichen konnten, war statt eines Endspurts in der Entwicklung eher ein End-Marathon erforderlich. Dementsprechend stolz sind wir auch darauf, dass unsere Einlagen nun fehlerfrei in Benutzung sind und ihren Zweck erfüllen.

Rück- und Ausblick

Mit dem Abschluss unseres 12-monatigen Exist-Stipendiums konnten wir außerdem einen weiteren Meilenstein abhaken. Gemeinsam mit anderen GründerInnen und FreundInnen ließen wir diese arbeitsreiche, erfolgreiche und vor allem lehrreiche Zeit mit einem Grillabend ausklingen. Zum Thema Exist-Gründerstipendium wird in naher Zukunft nochmal ein separater Blog-Beitrag mit tiefer gehenden Informationen und einem ausführlichen Rückblick erscheinen.

Abschließend möchten wir einen kurzen Blick in die Zukunft werfen: Damit unsere Einlegesohlen möglichst schnell eine für tiefergehende Studien erforderliche Reife erreicht, werden wir ins in den nächsten Monaten stärker auf die Produktentwicklung fokussieren. Konkret heißt das, dass wir unsere Marketingaktivitäten, wie auch in den letzten Wochen, herunterschrauben. Es wird folglich nicht mehr monatlich, sondern voraussichtlich alle 8 Wochen einen neuen Blogbeitrag zur Unternehmensentwicklung geben. Den Info-Blog für Interessierte und PatientInnen werden wir vorerst pausieren und dann wieder aufnehmen, wenn wir näher am Produktverkauf stehen.

Dementsprechend wird auch der Newsletter zukünftig ohne Info-Teil für PatientInnen und mit größeren Abständen zwischen den einzelnen Ausgaben erscheinen.

Bei Anregungen oder Fragen stehen wir aber selbstverständlich weiterhin durchgehend unter info@novapace.de Rede und Antwort!

Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung von Morbus Parkinson

Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung von Morbus Parkinson

Welche Möglichkeiten der Therapie gibt es überhaupt nach der Diagnose Morbus Parkinson? Welche Vor- und Nachteile haben diese? Gibt es Alternativen zu den üblichen Medikamenten? Und was tut sich in der Forschung in diesem Gebiet?
Zu all diese Fragen werden in den folgenden Absätzen Antworten und damit ein Überblick über Chancen und Risiken der Medikation bei Parkinson präsentiert.

Schon in unserem ersten Blog-Beitrag Diagnose Parkinson – Was jetzt Diagnose Parkinson – Was jetzt? wurde ein kurzer Überblick über Behandlungsoptionen gegeben. Dieser soll nachfolgend erweitert werden:
Nach der Diagnose Parkinson erfolgt meist eine medikamentöse Behandlung. Zusätzlich wird häufig Bewegungstherapie angeordnet. Auch Tiefe Hirnstimulation (kurz: THS bzw. DBS nach dem englischen “Deep Brain Stimulation”) findet bei einigen Betroffenen Anwendung.

Behandlung mit Medikamenten

Die Behandlung mit Medikamenten kann zwar Beschwerden lindern, jedoch ist Morbus Parkinson bis heute nicht heilbar. Die Medikamente setzen grundsätzlich dort an, wo Parkinson die Betroffenen einschränkt: Durch die Erkrankung herrscht ein Dopaminmangel im Gehirn, der das “Versenden von Nachrichten” stört. Die drei üblichsten Medikamente Levodopa, Dopaminagonisten und MAO-B-Hemmer versuchen diesem Mangel entgegenzuwirken. 

Levodopa (L-Dopa) ist das wohl üblichste Medikament in der Behandlung von Parkinson. Es ist sozusagen ein Dopamin-Ersatzstoff, also ein Stoff, der im Gehirn zu Dopamin umgewandelt wird. 

Dopaminagonisten sorgen für eine Anregung der Rezeptoren im Gehirn, die zur Dopaminaufnahme verantwortlich sind. Dadurch nehmen die Rezeptoren das vorhandene Dopamin besser auf, das Vorhandene wird also besser/mehr genutzt. 

MAO-B-Hemmer blockieren den natürlichen Abbau von Dopamin im Gehirn und sorgen somit dafür, dass das vorhandene Dopamin länger genutzt wird. 

Alle drei Optionen der medikamentösen Behandlung werden meist in Tablettenform eingenommen. Eine regelmäßige und pünktliche Einnahme ist dabei besonders wichtig. Um diese sicherzustellen können Smartphone-Apps mit Erinnerungen oder einfache Notizzettel helfen. Auch die Einnahme über Pflaster oder Pumpen statt Tabletten kann sinnvoll sein um eine gleichmäßigere Einnahme zu erreichen. 

Leider haben die Medikamente auch Nachteile. Ihre Wirkung ist, genau wie die damit verbundenen Nebenwirkungen, sehr individuell. Eine Verbesserung des Zustands der Betroffenen tritt oft erst nach mehreren Wochen ein und bestimmte Symptome wie das typische Zittern sind nicht immer behandelbar, teilweise erst nach einigen Jahren medikamentöser Behandlung. 
Im Rahmen einer Langzeitbehandlung mit Medikamenten ist außerdem zu beobachten, dass die Wirkung der Medikamente mit der Zeit nachlässt.

Insbesondere die Nebenwirkungen der Medikamente unterscheiden sich stark. Während bei L-Dopa Übelkeit, Schwindel, Depression, Verwirrtheit und Bewegungsstörungen häufig auftreten, sind die Nebenwirkungen der Dopaminagonisten noch schwerwiegender: Wassereinlagerungen, Müdigkeit, Verstopfung, Schwindel, Halluzinationen und Übelkeit sorgen dafür, dass die Medikation häufig abgebrochen wird. Dagegen wirken die Nebenwirkungen der MAO-B-Hemmer mit Bauchschmerzen, Erbrechen und Gewichtsverlust weniger gravierend. 

Der Grund, warum trotzdem vor allem L-Dopa, sowie die Dopaminagonisten verschrieben werden liegt in ihrer Wirksamkeit: Beide sorgen für messbar höhere Lebensqualität bei den Betroffenen. MAO-B-Hemmer sind besonders im Anfangsstadium der Erkrankung hilfreich, in späteren Stadien ist einfach zu wenig Dopamin im Gehirn vorhanden, sodass sie kaum Wirkung zeigen. Die Dopaminagonisten helfen besser bei Bewegungsstörungen wie Freezing als L-Dopa, dieses geht demgegenüber mit weniger gravierenden Nebenwirkungen einher.

Zusammenfassend gilt wie immer: Behandlung, insbesondere medikamentös, ist sehr individuell. Wirkung und Nebenwirkungen sind abhängig vom Alter, den Lebensumständen, den auftretenden Symptomen, dem Krankheitsstadium, sowie ggf. möglichen weiteren Erkrankungen

Alternativen/Ergänzungen zur Medikation

Leider gibt es keine Alternativen zur Medikation bei Parkinson. Meist wird die Erkrankung so spät diagnostiziert, dass man um eine medikamentöse Behandlung nicht herum kommt. Dennoch gibt es Ergänzungen, die die Wirkung der Medikamente verstärken oder ergänzen. Dies sind insbesondere Hirnschrittmacher und Bewegung. Zum Thema Bewegung bei Parkinson haben wir bereits in einem ausführlichen Blog-Beitrag berichtet, an den wir an dieser Stelle verweisen: Bewegung mit Parkinson

Der Hirnschrittmacher hingegen erhielt bisher noch kaum Erwähnung in unseren Beiträgen. Die Tiefe Hirnstimulation, auch THS oder DBS, vom englischen Deep Brain Stimulation, verspricht schon heute deutlich verbesserte Lebensqualität, insbesondere in Kombination mit passender Medikation. Der Eingriff zum Anbringen des Geräts ist jedoch aufwendig und gefährlich, da es sich dabei um eine Operation direkt am Zwischenhirn handelt. Folgen von Komplikationen oder Wundinfektionen sind daher bei diesem Eingriff besonders schwerwiegend. Daher wird heute trotz der Erfolgsversprechen häufig auf Hirnschrittmacher verzichtet. 

Ausblick

Sowohl im Bereich der Medikation, als auch in Bewegungstherapie und bei der DBS wird ständig weiter geforscht. Im Bereich der experimentellen Therapien wird zurzeit versucht, den Ursprung der Parkinsonerkrankung zu finden und sie genau dort zu behandeln. 

In der DBS versprechen neue Geräte höhere Flexibilität mit besserer Steuerung des Reizstroms und flexiblerer Reaktion auf neuronale Aktivität. In Kombination mit speziellen Medikamenten wird so beispielsweise die neuronale Aktivität gezielt manipuliert. Hier besteht großes Potenzial für verbesserte Wirksamkeit, geringere Nebenwirkungen und allgemein zur Behandlung neurologischer Erkrankungen. 

Doch auch im Bereich der Bewegungstherapie gibt es ständig neue Ansätze. Neben den klassischen betreuten Therapiemethoden rücken immer stärker auch Themen wie Teletherapie oder Training im Alltag in den Fokus. Genau an diesem Punkt setzen auch wir von novapace mit unserer Einlegesohle zum Gangtraining im Alltag, speziell für Parkinsonerkrankte, an. 

https://www.physiology.org/doi/full/10.1152/jn.00281.2015

https://www.gesundheitsinformation.de/medikamentoese-behandlung-bei-parkinson-krankheit.2226.de.html?part=behandlung-bp

https://www.parkinson-aktuell.de/behandlung-von-parkinson/medikamentoese-therapie-von-parkinson

https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/parkinson-hirnschrittmacher-hilft-besser-als-medikamente-a-883163.html

https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/experten-prophezeien-neue-parkinson-therapien-11254/

Blog 10 – 04/19 – Zwischen Messen und messen

Blog 10 – 04/19 – Zwischen Messen und messen

Zu allererst die gute Nachricht: Die Patentanmeldung ist eingereicht und wir warten nun auf die Antwort der Recherche.

Und nun die bessere Nachricht: März und April waren durchweg erfolgreich für novapace. Der März begann direkt mit zwei parallel laufenden Veranstaltungen. Patrick vertrat das Team beim Pitch Marathon in Berlin während Lukas und Simon auf dem deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen den Messestand von novapace betreuten.

Beide Veranstaltungen waren für uns sehr erfolgreich: Beim Pitch Marathon in Berlin konnten wir uns mit 41 weiteren Startups messen und erhielten als Sonderpreis eine Einladung zum HLaN Meetup, einer Veranstaltung zur Kontaktaufnahme für Startups und Krankenkassen. Außerdem wurde uns ein Gutschein für eine teilweise Kostenübernahme für klinische Studien ausgestellt!

Patrick bei der Preisverleihung des Sonderpreises

Auch beim Deutschen Parkinson Kongress in Düsseldorf, unserer ersten Messe als Aussteller, konnten wir Erfolge feiern. Die Rückmeldungen der Verbände der Parkinson-Selbsthilfegruppen waren durchweg positiv und auch ÄrztInnen, Physio- und ErgotherapeutInnen waren durchweg interessiert. Wir erhielten viele hilfreiche Denkanstöße, Ideen und Tipps und sind bereits in Folgegesprächen für mögliche Studien.

Simon in Gesprächen beim Deutschen Parkinson Kongress

Auch die Fachvorträge waren enorm hilfreich um ein besseres Veständnis für die Erkrankung, weitere Anwendungsmöglichkeiten unseres Produktes und auch die aktuelle Forschung in diesem Bereich zu erhalten.

Weiter ging es direkt in der folgenden Woche beim Cashwalk in München. Dort konnten wir neben unserem Pitch und dem Austausch mit weiteren Startups auch Kontakte zu Investoren knüpfen, mit denen wir inzwischen auch in vertiefende Gespräche eingestiegen sind.

In der darauffolgenden Woche ging es für Lukas und Simon nach Berlin zum Intensiv-Workshop und der Preisverleihung von Science4Life. Dort wurden wir vorab als eines von 20 Finalistenteams von einer Fachjury ausgewählt. In einem halbtägigen Einzel-Coaching und einem halbtägigen Workshop wurden uns in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet und strategische Fragen diskutiert. Das anschließende abendfüllende Event in der hessischen Landesvertretung zur Preisverleihung war dann ebenfalls für uns von Erfolg gekrönt und wir gingen stolz als einer der Preisträger wieder nach Hause.

Simon und Lukas bei der Prämierung des Science4Life Venture Cups in der Konzeptphase
Lukas und Simon beim Networking

Im Anschluss an das Nachbereiten der vielen Veranstaltungen ging es in der letzten Märzwoche dann endlich wieder an die Produktentwicklung. Und was sollen wir sagen…nachdem wir uns selbst mit anderen Startups gemessen haben und erste Erfahrungen als Aussteller auf Messen sammeln konnten, kann nun auch der aktuelle Prototyp der novapace-Einlegesohle Druckverteilung und Fußbewegungen im Raum messen.

Inzwischen haben wir die Elektronik in einer flexiblen Platine umgesetzt, sodass wir die Basis für eine kompakte Sohle gelegt haben.

Weiter mit Messen ging es in der ersten Aprilwoche in Hannover auf der Hannover Messe. Dort konnten wir uns als Aussteller über fünf Tage im Gemeinschaftsstand hessischer Hochschulen der Öffentlichkeit präsentieren. Neben namhaftem Besuch, wie dem parlamentarischen Staatssekretär Dr. Michael Meister, konnten wir uns auch beim Science Square vorstellen, mit potenziellen Produktionspartnern sprechen und viele Interessante Gespräche und Diskussionen führen.

Das gesamte Team in ein Gespräch vertieft

Nach einiger Nachbereitung, einem Sprint zur Fertigstellung unseres Businessplans für die nächste Phase des Science4Life-Venture Cups und einem weiteren Coaching geht es für uns nun in die kurze Osterpause.

In der hoffnungsvollen Zuversicht, auch im April wieder messbare Erfolge vorweisen zu können: Vielen Dank für’s Lesen und bis dann!