Blog 16 – Status der novapace Entwicklung 2022

Blog 16 – Status der novapace Entwicklung 2022

Lange Zeit ist es recht still um novapace geworden, doch dafür gibt es gute Gründe.

Nach der Gründung starteten wir 2020 mit sehr intensiven und ausgiebigen Tests unserer Prototypen. Dabei waren die Ziele

  1. das Gangverhalten zu messen,
  2. ein Feedback abhängig vom Gangverhalten zu geben und
  3. die Auswirkung des Feedbacks auf das Gangverhalten zu untersuchen.

Auf Basis der Testergebnisse passten wir unsere Prototypen immer weiter an und optimierten sie für die Anwendung bei Parkinsonerkrankten. So testeten wir beispielsweise verschiedene Auswerteeinheiten, optimierten Messverfahren und die Datenverarbeitung.

Auch wenn die Sohlen noch immer nicht marktreif sind, so sind wir mit den Entwicklungen der letzten Jahre sehr zufrieden und blicken weiterhin positiv in die Zukunft!

Wir werden auch an dieser Stelle weiter über unsere Erfahrungen und Erkenntnisse berichten.

Christian Kell, PD Dr. med.

Christian Kell, PD Dr. med.

Der Neurologe. Als Arzt ist es Christian wichtig, Patienten möglichst effiziente und nebenwirkungsarme Hilfen an die Hand zu geben. Der Hirnforscher bringt seine wissenschaftliche Expertise mit in die Entwicklung ein.

Kontakt: kell@novapace.de

Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung von Morbus Parkinson

Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung von Morbus Parkinson

Welche Möglichkeiten der Therapie gibt es überhaupt nach der Diagnose Morbus Parkinson? Welche Vor- und Nachteile haben diese? Gibt es Alternativen zu den üblichen Medikamenten? Und was tut sich in der Forschung in diesem Gebiet?
Zu all diese Fragen werden in den folgenden Absätzen Antworten und damit ein Überblick über Chancen und Risiken der Medikation bei Parkinson präsentiert.

Schon in unserem ersten Blog-Beitrag Diagnose Parkinson – Was jetzt Diagnose Parkinson – Was jetzt? wurde ein kurzer Überblick über Behandlungsoptionen gegeben. Dieser soll nachfolgend erweitert werden:
Nach der Diagnose Parkinson erfolgt meist eine medikamentöse Behandlung. Zusätzlich wird häufig Bewegungstherapie angeordnet. Auch Tiefe Hirnstimulation (kurz: THS bzw. DBS nach dem englischen “Deep Brain Stimulation”) findet bei einigen Betroffenen Anwendung.

Behandlung mit Medikamenten

Die Behandlung mit Medikamenten kann zwar Beschwerden lindern, jedoch ist Morbus Parkinson bis heute nicht heilbar. Die Medikamente setzen grundsätzlich dort an, wo Parkinson die Betroffenen einschränkt: Durch die Erkrankung herrscht ein Dopaminmangel im Gehirn, der das “Versenden von Nachrichten” stört. Die drei üblichsten Medikamente Levodopa, Dopaminagonisten und MAO-B-Hemmer versuchen diesem Mangel entgegenzuwirken. 

Levodopa (L-Dopa) ist das wohl üblichste Medikament in der Behandlung von Parkinson. Es ist sozusagen ein Dopamin-Ersatzstoff, also ein Stoff, der im Gehirn zu Dopamin umgewandelt wird. 

Dopaminagonisten sorgen für eine Anregung der Rezeptoren im Gehirn, die zur Dopaminaufnahme verantwortlich sind. Dadurch nehmen die Rezeptoren das vorhandene Dopamin besser auf, das Vorhandene wird also besser/mehr genutzt. 

MAO-B-Hemmer blockieren den natürlichen Abbau von Dopamin im Gehirn und sorgen somit dafür, dass das vorhandene Dopamin länger genutzt wird. 

Alle drei Optionen der medikamentösen Behandlung werden meist in Tablettenform eingenommen. Eine regelmäßige und pünktliche Einnahme ist dabei besonders wichtig. Um diese sicherzustellen können Smartphone-Apps mit Erinnerungen oder einfache Notizzettel helfen. Auch die Einnahme über Pflaster oder Pumpen statt Tabletten kann sinnvoll sein um eine gleichmäßigere Einnahme zu erreichen. 

Leider haben die Medikamente auch Nachteile. Ihre Wirkung ist, genau wie die damit verbundenen Nebenwirkungen, sehr individuell. Eine Verbesserung des Zustands der Betroffenen tritt oft erst nach mehreren Wochen ein und bestimmte Symptome wie das typische Zittern sind nicht immer behandelbar, teilweise erst nach einigen Jahren medikamentöser Behandlung. 
Im Rahmen einer Langzeitbehandlung mit Medikamenten ist außerdem zu beobachten, dass die Wirkung der Medikamente mit der Zeit nachlässt.

Insbesondere die Nebenwirkungen der Medikamente unterscheiden sich stark. Während bei L-Dopa Übelkeit, Schwindel, Depression, Verwirrtheit und Bewegungsstörungen häufig auftreten, sind die Nebenwirkungen der Dopaminagonisten noch schwerwiegender: Wassereinlagerungen, Müdigkeit, Verstopfung, Schwindel, Halluzinationen und Übelkeit sorgen dafür, dass die Medikation häufig abgebrochen wird. Dagegen wirken die Nebenwirkungen der MAO-B-Hemmer mit Bauchschmerzen, Erbrechen und Gewichtsverlust weniger gravierend. 

Der Grund, warum trotzdem vor allem L-Dopa, sowie die Dopaminagonisten verschrieben werden liegt in ihrer Wirksamkeit: Beide sorgen für messbar höhere Lebensqualität bei den Betroffenen. MAO-B-Hemmer sind besonders im Anfangsstadium der Erkrankung hilfreich, in späteren Stadien ist einfach zu wenig Dopamin im Gehirn vorhanden, sodass sie kaum Wirkung zeigen. Die Dopaminagonisten helfen besser bei Bewegungsstörungen wie Freezing als L-Dopa, dieses geht demgegenüber mit weniger gravierenden Nebenwirkungen einher.

Zusammenfassend gilt wie immer: Behandlung, insbesondere medikamentös, ist sehr individuell. Wirkung und Nebenwirkungen sind abhängig vom Alter, den Lebensumständen, den auftretenden Symptomen, dem Krankheitsstadium, sowie ggf. möglichen weiteren Erkrankungen

Alternativen/Ergänzungen zur Medikation

Leider gibt es keine Alternativen zur Medikation bei Parkinson. Meist wird die Erkrankung so spät diagnostiziert, dass man um eine medikamentöse Behandlung nicht herum kommt. Dennoch gibt es Ergänzungen, die die Wirkung der Medikamente verstärken oder ergänzen. Dies sind insbesondere Hirnschrittmacher und Bewegung. Zum Thema Bewegung bei Parkinson haben wir bereits in einem ausführlichen Blog-Beitrag berichtet, an den wir an dieser Stelle verweisen: Bewegung mit Parkinson

Der Hirnschrittmacher hingegen erhielt bisher noch kaum Erwähnung in unseren Beiträgen. Die Tiefe Hirnstimulation, auch THS oder DBS, vom englischen Deep Brain Stimulation, verspricht schon heute deutlich verbesserte Lebensqualität, insbesondere in Kombination mit passender Medikation. Der Eingriff zum Anbringen des Geräts ist jedoch aufwendig und gefährlich, da es sich dabei um eine Operation direkt am Zwischenhirn handelt. Folgen von Komplikationen oder Wundinfektionen sind daher bei diesem Eingriff besonders schwerwiegend. Daher wird heute trotz der Erfolgsversprechen häufig auf Hirnschrittmacher verzichtet. 

Ausblick

Sowohl im Bereich der Medikation, als auch in Bewegungstherapie und bei der DBS wird ständig weiter geforscht. Im Bereich der experimentellen Therapien wird zurzeit versucht, den Ursprung der Parkinsonerkrankung zu finden und sie genau dort zu behandeln. 

In der DBS versprechen neue Geräte höhere Flexibilität mit besserer Steuerung des Reizstroms und flexiblerer Reaktion auf neuronale Aktivität. In Kombination mit speziellen Medikamenten wird so beispielsweise die neuronale Aktivität gezielt manipuliert. Hier besteht großes Potenzial für verbesserte Wirksamkeit, geringere Nebenwirkungen und allgemein zur Behandlung neurologischer Erkrankungen. 

Doch auch im Bereich der Bewegungstherapie gibt es ständig neue Ansätze. Neben den klassischen betreuten Therapiemethoden rücken immer stärker auch Themen wie Teletherapie oder Training im Alltag in den Fokus. Genau an diesem Punkt setzen auch wir von novapace mit unserer Einlegesohle zum Gangtraining im Alltag, speziell für Parkinsonerkrankte, an. 

https://www.physiology.org/doi/full/10.1152/jn.00281.2015

https://www.gesundheitsinformation.de/medikamentoese-behandlung-bei-parkinson-krankheit.2226.de.html?part=behandlung-bp

https://www.parkinson-aktuell.de/behandlung-von-parkinson/medikamentoese-therapie-von-parkinson

https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/parkinson-hirnschrittmacher-hilft-besser-als-medikamente-a-883163.html

https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/experten-prophezeien-neue-parkinson-therapien-11254/

Blog 13 – 07/19 – Erfolge heute, Erfolge morgen?

Blog 13 – 07/19 – Erfolge heute, Erfolge morgen?

Nach den erfolgreichen ersten Tests mit unseren Prototypen im Juni gab es direkt am letzten Juniwochenende noch einige Gründe zu feiern. Am 28. und 29.06. waren wir im Finale zweier Wettbewerbe vertreten.

Beim bundesweiten Businessplan-Wettbewerb start2grow kamen wir im Finale am 28.06. in Dortmund unter die Top 10! Wieder einmal konnten wir wichtige Kontakte knüpfen und uns mit anderen GründerInnen austauschen.

Am darauffolgenden Samstag waren wir dann auch in München erfolgreich. Beim Wettbewerb Generation D, der sich auf Startups und Ideen mit gesellschaftlichem Mehrwert fokussiert, konnten wir sowohl den Publikums- als auch den Hauptpreis gewinnen und freuen uns über das Preisgeld und das gewonnene Coaching von KPMG!

Auch abseits der Wettbewerbe ging es voran: Wir führten weitere Patiententests durch und kamen mit unserer Produktentwicklung schnell und in großen Schritten voran. Zusätzlich beschäftigten wir uns erneut intensiver mit dem Thema Gründung und steckten gemeinsam mit Steuerberatern und Anwälten Rahmenbedingungen und Anforderungen konkret ab.

Natürlich führten wir im Juli auch weiterhin Gespräche mit möglichen und interessierten Investoren. Sowohl von den Interessenten als von denen, die uns Absagen erteilten erhielten wir wertvolles Feedback und arbeiten dementsprechend weiter an der Optimierung und der weiteren Entwicklung unseres Unternehmens.

Hilfsmittel im Alltag mit Parkinson

Hilfsmittel im Alltag mit Parkinson

Viele Menschen mit Parkinson können heute, gerade in Frühphasen der Erkrankung, ein ganz normales Leben führen. Trotzdem sehen sie sich im Alltag und bei vermeintlich einfachen Tätigkeiten häufig größeren Problemen ausgesetzt als Menschen ohne Parkinson.

Um trotzdem Autonomie im Alltag zu erhalten gibt es zahlreiche Hilfsmittel speziell für Parkinsonerkrankte. Diese lassen sich grob in zwei Kategorien aufteilen: Hilfsmittel für Alltagsaufgaben und -tätigkeiten wie Essen, Trinken, Anziehen oder Waschen und Hilfsmittel im Mobilitätsbereich. Für beide Kategorien erfolgt nachfolgend eine Übersicht über erhältliche Hilfsmittel.

Die nachfolgend genannten Links zu Produkten stellen keine konkreten Empfehlungen dar, sondern sollen lediglich dazu dienen, eine bessere Vorstellung von der Art der genannten Produkte zu erhalten.

Alltag

Für viele der kleinen Alltagstätigkeiten gibt es Hilfsmittel, die speziell auf die Symptome von Parkinsonerkrankten zugeschnitten sind.

Essen

Essen und Trinken sind für viele Menschen nicht nur einfache Nahrungsaufnahme, sondern häufig mit sozialem Kontakt und vor allem mit Genuss verbunden. Doch gerade beim Essen stört der bei Parkinson häufig auftretende Tremor besonders.

Der Gyenno Löffel zum Ausgleich des Tremors

Hierfür gibt es allerdings einige Hilfsmittel. Einfache Besteck-Griffe können bereits für bessern Halt und einfacheres Greifen sorgen. Spezielle Löffelaufsätze, die schon für weniger als 15 € erhältlich sind, erhöhen die Kanten eines Löffels und sorgen so für geringere Gefahr des Überlaufens trotz Tremor. Weiterhin gibt es High-Tech-Produkte wie den Gyenno Spoon, einen Löffel, der das Zittern ausgleicht und so unbeschwertes Essen verspricht. Dieser ist jedoch preislich mit fast 250 € nicht für jede/n erschwinglich.

Sonstige

Auch bei der Essenszubereitung kann es durch den Tremor zu Problemen kommen. Hier können rutschfeste Unterlagen helfen. Auch Deckelöffner, die das Öffnen von Gläsern oder Flaschen mit Schraubverschluss vereinfachen können unterstützen, indem sie das Öffnen über einen Griff ermöglichen. Solche Deckelöffner sind schon für unter 10 € erhältlich.

Außerdem gibt es Knöpfhilfen für circa 10 €, also Griffe mit Metallschlaufen, die ein Greifen und Durchführen von Knöpfen durch die Knopflöcher erleichtern sollen. Diese gibt es sogar mit Haken an der Unterseite des Griffs, sodass auch Reißverschlüsse einfacher greifbar sind.

Die LockAid Schlüsselhilfe im Einsatz

Auch der LockAid Keyturner ist ein sinnvolles Hilfsmittel für den Alltag. Es handelt sich dabei um eine trichterförmige Erweiterung, die um ein Schlüsselloch angebracht werden kann. So wird es einfacher, das Schlüsselloch trotz motorischer Einschränkungen zu treffen. Er ist für umgerechnet 17 € in einem Online-Shop erhältlich.

Mobilität

Zusätzlich zu den motorischen Einschränkungen stellen neue Umstände in Bezug auf Mobilität häufig große Probleme bei Parkinson dar. Der parkinsontypische Gang wurde bereits im Rahmen der Symptome in http://novapace.de/krankheitsstadien-und-symptome-bei-morbus-parkinson/ vorgestellt. Auch Freezing wurde in diesem Beitrag bereits erwähnt. Nachfolgend wird auf beide Themen getrennt eingegangen, da sie auch unterschiedliche Unterstützung erfordern.

Mobilität

  • Gerade in der Anfangsphase können Nordic Walking Stöcke dabei helfen, große gleichmäßige Schritte zu machen. Sie fördern den bewussten Armschwung und den aufrechten Gang, geben Sicherheit und motivieren zur Nutzung eigener Ressourcen.
  • Rollatoren oder Gehstöcke hingegen bieten zwar ebenfalls Sicherheit und sind durchaus als Gehhilfe zu sehen, sie sind in Hinblick auf das bewusste und aufrechte Gehen jedoch ungeeignet. Eher sorgen sie dafür, dass man sich auf das Gerät aus Sicherheitsgründen verlässt und damit davon abhängig macht. Außerdem schränken gerade Rollatoren in einer Phase, in der sie noch nicht erforderlich sind, eher die Mobilität ein als sie zu fördern. In Krankheitsphasen mit deutlich eingeschränkter Mobilität hingehen ergibt es durchaus Sinn, Sicherheit durch einen Rollator zu gewinnen um überhaupt mobil zu sein.
  • Weiterhin können auch Treppenlifte zu Hause helfen, die Sturzgefahr beim Treppensteigen zu minimieren. Dies ist jedoch mit hohen Investitionen verbunden und hilft nur im eigenen Zuhause.
  • Auch Smartphone-Applikationen wie das Beats Medical System können unterstützen. Die App gibt durch akustische Signale einen Rhythmus beim Gehen vor und ermöglicht so Gangtraining. Jedoch ist die Nutzung immer an eine entsprechende Umgebung gebunden, die die Lautstärke zulässt. Alternativ müssen Kopfhörer getragen werden, die wiederum soziale Interaktion und Alltag einschränken.

Freezing

Das Freezing schränkt die Mobilität als Bewegungsstarre besonders ein. Um es zu durchbrechen helfen Impulse oder Rhythmen. Nachfolgend werden vier Geräte vorgestellt, die dies leisten und so im Alltag unterstützen sollen.

Path Finder von Walk with Path
  • Das Walk With Path System (532 €) wird an den Schuhen befestigt und projiziert Laser-Linien auf den Boden vor die Füße. So werden bei jedem Schritt optische Schranken auf dem Boden dargestellt, die es zu übertreten gilt. Diese sollen helfen, die Kleinschrittigkeit auf Dauer zu verhindern und und Freezing zu durchbrechen.
  • Der Parkinson Rollator (959 €) nutzt eine vergleichbare Technologie und projiziert ebenfalls eine Lichtschranke auf den Boden. Diese läuft jedoch nicht dauerhaft, sondern wird auf Knopfdruck im Falle von Freezing aktiviert. Der/die NutzerIn ist also selbst für den Impuls zum Durchbrechen von Freezing verantwortlich.
  • Auch der Anti-Freezing Stepper soll dabei helfen Freezing zu durchbrechen. Dazu wird zwischen die Räder eines Rollators ein Modul (circa 250 €) mit sogenannten Paddeln angebracht. Dabei handelt es sich um Metallplatten, auf die bei auftretendem Freezing getreten werden soll.
  • Der Anti-Freezing Gehstock nutzt eine ähnliche Funktionalität und integriert eine ausklappbare Schranke in einen Gehstock. Die Schranke klappt auf Knopfdruck aus und soll dazu anregen, den Fuß darüber zu heben.

novapace

An dieser Stelle möchten wir auf unser eigenes Produkt, die novapace-Einlegesohle verweisen. Es handelt sich dabei um ein Paar Sohlen, das in die eigenen Schuhe eingelegt wird. Nach einer individuellen Einstellung wird die Sohle im Alltag getragen. Sie erkennt parkinsontypische Symptome wie das Schlurfen oder Kleinschrittigkeit und gibt in genau dem Moment, in dem das Symptom auftritt, eine Warnmeldung an den/die NutzerIn ab. Diese Warnmeldung, eine merkbare aber nicht störende Vibration direkt in der Sohle, erinnert an das bewusste und korrekte Gehen und ermöglicht so in den Alltag integriertes Gangtraining.

Außerdem kann durch die Vibration Freezing durchbrochen werden:

Je nach Krankheitsstadium kann die novapace-Sohle einen Rollator oder Gehstock natürlich nicht ersetzen, jedoch kann sie problemlos auch in Kombination damit genutzt werden und diese Hilfsmittel somit ergänzen.

Noch ist die Sohle nicht im freien Verkauf erhältlich, doch zögern Sie nicht uns zu kontaktieren, wenn Sie Interesse an Tests haben. Sie erreichen uns unter info@novapace.de und +4917631281312

Zusammenfassung

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass es für viele alltäglichen Aufgaben Hilfsmittel gibt, die den Alltag von Betroffenen von Parkinson vereinfachen können. Welches davon einem selbst hilft muss letztendlich jede/-r für sich entscheiden. Bei der Entscheidungsfindung helfen kann jedoch in jedem Fall der Austausch mit anderen Betroffenen, beispielsweise in Selbsthilfegruppen.

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass natürlich nicht alle Kosten für solche Hilfsmittel selbst getragen werden müssen. Bei einigen Hilfsmitteln bieten die Krankenkassen (Teil-)Erstattungen an. Die Voraussetzung dafür ist, dass das entsprechende Hilfsmittel im Hilfsmittelverzeichnis gelistet ist. Leider sind nicht alle der genannten Hilfsmittel dort eingetragen und gerade Gegenstände des täglichen Gebrauchs sind hiervon häufig ausgeschlossen. Wir von novapace arbeiten daran, dass bei Markteintritt auch unsere Einlegesohlen ins Hilfsmittelregister eingetragen sind und somit die Kosten dafür von den Krankenkassen getragen werden.

Blog 12 – 06/19 – Von anderen Lernen

Blog 12 – 06/19 – Von anderen Lernen

Der Juni 2019 war für uns voller neuer Erkenntnisse. Neue Einblicke in die Erkrankung Parkinson, sowie den Umgang damit und vor allem die Bestätigung unserer eigenen Arbeit haben die letzten Wochen dominiert.

Bewegungsakademie – Parkinson Gang

Direkt zu Beginn des Monats waren wir als mit-Initiator Teil der ersten Bewegungsakademie in Darmstadt mit dem Thema Parkinson Gang. Die Akademie ist ausgelegt als Lern- und Lehrraum, in dem sich ExpertInnen verschiedener fachlicher Hintergründe zu Bewegungsthemen austauschen.

Im schönen Umfeld des Jagdschlosses Kranichstein fanden wir uns also gemeinsam mit ProfessorInnen, TänzerInnen, Physio- und PsychotherapeutInnen und Parkinsonerkrankten zusammen und diskutierten über Themen rund um Parkinson. Der Austausch in interdisziplinären Teams mit geballter Expertise auf engem Raum war für uns eine bisher einmalige Erfahrung. Die Bewegungsakademie hat uns in diesem Sinne neue Einblicke in Parkinson und den Umgang damit verschafft und vor allem ermöglicht wertvolle Kontakte zu ExpertInnen aus für uns bislang fachfremden Bereichen zu knüpfen.

Aufbau der Bewegungsakademie

Anti-Freezing Tests

Noch in der ersten Juniwoche konnten wir außerdem mit unseren Protoypen erste Anti-Freezing-Tests mit einer Parkinsonpatientin durchführen.

Freezing ist eines der einschränkensten Probleme bei Parkinson. Darunter versteht man eine Starre, in die Betroffene vor allem in engen Räumen oder beim Starten von Bewegungen verfallen. Das Freezing tritt bei einigen Parkinsonerkrankten auch trotz eingestellter Medikation auf und kann dann nur durch sogenannte Cueing-Strategien durchbrochen werden. Solche Cueing-Signale, wie Lichtschranken auf dem Boden, akustische Signale oder zu übertretende Barrieren sollen helfen Schritte zu initiieren.

Wir wollen mit dem Biofeedback in unserer Sohle ebenfalls ein solches Cueing-Signal bieten und haben genau das in einem Test geprüft. Im Lauflabor der TU Darmstadt haben wir dazu gezielt Freezing bei einer Betroffenen provoziert und daraufhin versucht, es durch manuell ausgelöstes Biofeedback zu lösen.

Das Ergebnis des Tests mit einer Probandin ist hier zu sehen:

Wir freuen uns riesig über die erfolgreichen Tests und arbeiten weiter hart daran, diese Ergebnisse nun bei weiteren ProbandInnen zu wiederholen und bei Erfolg auch in unser finales Produkt zu implementieren.

Sonstiges

Die darauffolgenden Wochen werteten wir die Patientinnentests aus, führten weitere Gespräche mit möglichen Investoren und Produktionspartnern und starteten mit der Entwicklung der nächsten Generation Prototypen.

Wieder einmal geht also ein erfolgreicher Monat zu Ende. Was diesmal bleibt ist die Bestätigung, dass es immer Neues zu lernen gibt. Gerade die Gespräche und die Tests mit den Betroffenen und anderen ExpertInnen sind mehr wert als jede Brainstorming Session im Team. Das sind die Situationen, in denen wirklich Fortschritt gemacht wird!

Blog 11 – 05/19 – eventreicher Alltag

Blog 11 – 05/19 – eventreicher Alltag

Nach den Messe- und Messungslastigen Monaten März und April starteten wir nach Ostern in die zweite Aprilhälfte mit einem dreitägigen Coaching. Bei einer Unternehmensberatung ließen wir uns im Bereich der Geschäftsmodellentwicklung beraten. Wir wendeten uns bis dahin unbekannte Methoden an und entwickelten Konzepte für neue Geschäftsmodelle. All das hat uns gezeigt, dass ein Businessplan für ein Startup ein nie komplett abgeschlossener Prozess ist. Gerade am Finanzplan und den Möglichkeiten zur Monetarisierung haben wir im Nachgang nochmal intensiv angesetzt.

Ein weiterer großer Schritt für uns stellten im Mai Meetings mit potenziellen Produktionspartnern dar. Sowohl mit Produzenten von Elektronik, als auch mit Herstellern orthopädischer Einlegesohlen, trafen wir uns für einleitende Gespräche.

Natürlich durften auch im Mai die obligatorischen Pitch-Veranstaltungen nicht fehlen: Beim Startup Pitch der Konaktiva, beim Technology Slam von Science4Life, sowie bei einem weiteren Investoren-Pitch in Frankfurt konnten wir uns wieder vor Interessierten und potenziellen InvestorInnen präsentieren.

Ein weiterer für uns enorm wichtiger Termin war ein halbtägiges Coaching im Bereich Arbeitsorganisation. Dabei entwickelten wir unser tägliches Arbeiten weiter und arbeiteten an den Strukturen zum Austausch von Informationen, zur Dokumentation unserer Arbeit und zur besseren Planung und Vorbereitung von Terminen

Auf der REHAB Messe in Karlsruhe hatten wir endlich Mal wieder die Möglichkeit, mit einer Vielzahl an PatientInnen und TherapeutInnen auf einem Fleck zu sprechen. Wir lernten viel über weitere Anwendungsmöglichkeiten unseres Produkts, starteten neue Marketinginitiativen (Uns gibt es jetzt bei Instagram: @novapace_training) und knüpften neue Kontakte.

Nach der Messe gönnten wir uns einen Tag Pause mit einer Wanderung im Karlsruher Umland und fuhren dann weiter nach Mainz zu einem der regelmäßigen Treffen einer Selbsthilfegruppe für Betroffene von Parkinson. Die Produktvorstellung und das anschließende Feedback der Gruppe hat uns nochmals einen Schritt weiter in Richtung eines sinnvollen Endprodukts gebracht.

Auch Gespräche mit Investoren bahnten sich immer mehr an. So kam es schon Mal vor, dass wir drei Investorengespräche in vier Tagen hatten. Viel Vorbereitung, viel Nachbereitung, viel Input von Seiten der Investoren und natürlich auch viel Output von unserer Seite.

Den Monatsabschluss machten wir in einem Treffen mit Vertretern der Hochschule Bremen. Dort haben sich nach der einleitenden Studie letztes Jahr in diesem Jahr sechs Studierende der Therapiewissenschaften zusammengefunden, die unsere Prototypen in einer Projektstudie gemeinsam mit ParkinsonpatientInnen Alltagstests unterziehen werden. Das motivierte Team kennenzulernen hat auch uns nochmal weiter motiviert.

Und wie geht es in den nächsten Wochen weiter? Anfang Juni findet in Darmstadt die erste Bewegungsakademie zum Thema Parkinson-Gang mit uns als mit-Initiator statt. Direkt im Anschluss testen wir im Labor die Möglichkeit, des Freezing-Durchbrechens mit unserer Sohle, vorab mit einer Betroffenen. Es bleibt also weiterhin spannend…

Bewegung mit Parkinson

Bewegung mit Parkinson

Inzwischen hat wahrscheinlich jeder schon mal gehört: Bewegung ist gesund. Doch was bedeutet das für Menschen mit Parkinson?

Dieser Frage wird nun nachgegangen. Es folgt ein Überblick darüber, welche Möglichkeiten und Angebote des Sports es speziell für Parkinsonerkrankte gibt und welchen Einfluss Bewegung und Training auf die Erkrankung haben.

Grundsätzlich lässt sich sagen: Bewegung ist für Menschen mit Parkinson sehr wichtig! Regelmäßige körperliche Betätigung hat nicht nur positive Auswirkungen auf die physische, sondern auch auf die psychische Leistungsfähigkeit. Außerdem kann regelmäßiges körperliches Training die Lebenserwartung bei Parkinsonerkrankten erhöhen. Nicht zuletzt kann es auch die Lebensqualität erhöhen, indem Muskelsteifigkeit verringert werden können und gar der Krankheitsverlauf potenziell abgemildert werden kann. Durch Übungen kann der Körper außerdem lernen, krankheitsbedingte Symptome zu kompensieren

Je früher desto besser!  

Wer schon vor der Diagnose Sport gemacht hat, sollte versuchen, diesen auch weiterhin auszuführen. Die Diagnose Parkinson muss nicht zwangsweise das Ende der gern ausgeführten Sportart bedeuten. Vielmehr sollte man sich als Betroffene/r fragen: Was muss ich eigentlich können, um meinen Lieblingssport auszuüben? Was fehlt mir aktuell dazu? Was kann ich tun um genau daran zu arbeiten? Oder kann ich das vermeintliche Defizit vielleicht sogar anders kompensieren (durch kleine Anpassungen der Schwierigkeit, Hilfsmittel, etc.)?

Wer diese Fragen für sich selbst beantwortet, natürlich auch in Rücksprache mit MedizinerInnen und Physio- oder ErgotherapeutInnen, der kann im Idealfall genau da weitermachen, wo er/sie auch vor der Diagnose stand: beim Lieblingssport.

Welche Sportarten eignen sich?

Jede körperliche Betätigung ist besser als keine Bewegung. Wie schon erwähnt, sollte daher ein bereits vor der Diagnose ausgeübter Sport, wenn möglich, auch weiterhin betrieben werden. Trotzdem gibt es natürlich krankheitsbedingte Einschränkungen und Besonderheiten:

Abhängig von Krankheitsstadium und den damit verbundenen körperlichen Beeinträchtigungen eignen sich bestimmte Sportarten besonders. Im Anfangsstadium sind zum Beispiel Ausdauersportarten wie Schwimmen und Nordic Walking oder auch Koordinationssport wie Tanzen sinnvoll. In späteren Stadien bieten sich beispielsweise Heimtrainer, Wassergymnastik oder leichtes Krafttraining an. Auch spezielle Sportprogramme für Parkinsonerkrankte, wie LSVT BIG oder spezielle Physiotherapie sind sinnvoll. Hier bieten sich insbesondere sogenannte aktivierende Therapien an. Eine Übersicht über einige der speziellen Trainingsprogramme für Parkinsonbetroffene finden Sie unter http://www.leben-mit-parkinson.de/alltag/bewegung/.

Nordic Walking und Wandern sind meist auch bei Parkinson ein geeigneter Sport

All diese speziellen Programme sind jedoch nur dann sinnvoll, wenn Sie als Betroffene/r auch Spaß daran haben. Nur das langfristige Trainieren sorgt auch für langfristige Erfolge. Daher sollte der durchgeführte Sport Spaß machen und durch Erfolgserlebnisse motivieren. Nicht zu verachten sind dabei auch Gruppendynamiken: Durch Sport in Gruppen bildet sich ein Gemeinschaftsgefühl, man wird motiviert und hat zusätzlich dazu die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen. Je nach Stadium der Erkrankung bieten sich spezielle Sportgruppen für Parkinson an, die Sie am besten über lokale Sportvereine, Krankenkassen oder Selbsthilfegruppen finden.

Doch auch abseits der speziellen Sportprogramme für Parkinsonerkrankte können Sie als Betroffene/r tätig werden. Dabei sollten Sie immer die mögliche Verletzungsgefahr im Blick behalten und sich selbst und Ihre Fähigkeiten betrachten. Achten Sie darauf, dass Sportarten im Stand mit höherer Gefahr und höheren Anforderungen an das Gleichgewicht verbunden sind. Unter Berücksichtigung Ihrer eigenen Kompetenzen und der Anforderungen der Sportart können auch vorerst unpassend wirkende Sportarten wie die Kampfsportart Tai Chi, Radfahren oder gar Parcours für Sie genau das Richtige sein.

Individualität

Zu beachten ist bei alledem jedoch immer: Jeder Mensch ist anders. Da sich zusätzlich auch noch jede Parkinson-Erkrankung bei jeder/m anders äußert, muss bei der Auswahl von Sportart und Training sehr individuell gehandelt werden. Das Training sollte basierend auf der Tagesform und der Entwicklung von Fähigkeiten und Möglichkeiten des/der Einzelnen individuell anpassbar sein, sodass Ausbaustrategien zu den vorhandenen Fähigkeiten integriert werden können. Weiterhin ist es wichtig, weder zu unter- noch zu überfordern.

Um all das zu gewährleisten, sollte gemeinsam mit den behandelnden ÄrztInnen und PhysiotherapeutInnen eine geeignete Sportart und Intensität besprochen werden. Dabei sollten Sie selbst mit Ihren individuellen Vorlieben und Fähigkeiten im Fokus stehen.

Dranbleiben!

Sie merken also: Bewegungstraining muss nicht langweilig sein. Am besten und besonders langfristig Erfolg versprechend ist es, wenn der Sport eingebunden in konkrete Aufgaben (Parcours, Tanzen, etc.) oder Wettstreitszenarien (Teamsport, eigene Ziele o.ä.) ist.

Also suchen Sie sich das Bewegungstraining, das am besten zu Ihnen passt, bleiben Sie dran und vor allem: Haben Sie Spaß!

Und wie immer gilt natürlich: Zögern Sie nicht uns bei Fragen zu kontaktieren unter info@novapace.de

https://www.parkinson-aktuell.de/leben-mit-parkinson/sport-und-bewegung-bei-parkinson

http://www.leben-mit-parkinson.de/alltag/bewegung/

https://www.thieme.de/de/neurologie/parkinson-krankheit-bewegung-reinste-medizin-114054.htm

https://www.morbus-parkinson-aktuell.de/leben-mit-parkinson#sport

Parkinson – Eine Belastung für Angehörige?

Parkinson – Eine Belastung für Angehörige?

Krankheiten verändern Menschen. Doch nicht nur die Erkrankten, sondern auch die Angehörigen sind davon betroffen. Gerade Parkinson beeinträchtigt häufig neben den Erkrankten selbst auch Familie und Freunde. Doch wie geht man damit um? Und was genau ist eigentlich so belastend?

Nachfolgend stellen wir Ihnen die Hauptgründe für Belastung der Angehörigen vor und präsentieren neun Tipps zum Umgang mit Parkinson im persönlichen Umfeld.

Was ist für Angehörige eigentlich belastend an Parkinson?

Vorab erst einmal die Information: Nicht alles an der Erkrankung ist belastend. Und doch können einige der Symptome von Morbus Parkinson, sowie manche Nebenwirkungen der Medikamente, für erschwerte Bedingungen für alle Betroffenen sorgen.

Zu diesen Symptomen gehören einerseits Verlangsamung und Mühsamkeit der Motorik, Muskelsteifheit und das Tremor-Zittern. Doch auch psychische Veränderungen wie depressive Verstimmungen, Ängstlichkeit und in manchen Fällen auch Demenz stellen potenzielle Probleme dar. Auch kognitive Defizite können für Konflikte sorgen.

Dazu kommen, wie bereits erwähnt, Nebenwirkungen der Medikamente, wie beispielsweise Halluzinationen.

Weiterhin gibt es Krankheitssymptome wie den veränderten Sexualtrieb oder Schlafstörungen, die gerade Paare stark belasten können. Hier sind die PartnerInnen sogar aktiv betroffen.

Wie geht man mit diesen Belastungen um?

Meist übernehmen gerade in der Anfangsphase die Partnerin oder der Partner, häufig auch Kinder oder entferntere Verwandte und/oder FreundInnen die Pflege. Das ist für den Anfang auch gut so: Die Krankheit schreitet langsam voran und es wird nicht immer direkt professionelle Pflege benötigt. Dabei gilt es jedoch, ein paar Dinge zu beachten:

  1. Eine frühzeitige, zu starke Entlastung der/des Erkrankten sollte vermieden werden. Als Pflegende/r kommt man schnell an seine Grenzen, wenn man der/dem Gepflegten schon von Anfang an alle Aufgaben abnimmt. Nehmen Sie immer nur das Nötigste ab und lassen Sie Freiräume und Selbstständigkeit.
  2. Wenn möglich, sollte eine 24-Stunden-Bereitschaft der/des Pflegenden verhindert werden. Die Belastung durch eine dauerhafte Alarmbereitschaft ist nicht zu unterschätzen; als Betroffene/r gilt es: Auszeiten nehmen und Aufgaben an andere vergeben.
  3. Versuchen Sie als Pflegende/r die Erkrankung zu verstehen. Informieren Sie sich und machen Sie sich bewusst, was geht und was nicht. Hier können Selbsthilfegruppen und Gespräche mit ÄrztInnen unterstützen. Durch das Verständnis für die Krankheit können Sie auftretende Symptome besser einordnen und Missverständnisse vermeiden: Zum Beispiel kann eine beeinträchtigte Mimik zum üblichen Symptom der versteinerten Miene führen, was dann häufig wegen des ausbleibenden Lächelns zum Dank als fehlende Wertschätzung aufgefasst wird.
    Auch die Unterschiede in der Ausprägung von Parkinson zwischen On- und Off-Phasen sollten genau wie der richtige Umgang damit bekannt sein.
  4. Geben Sie den Erkrankten Zeit. Durch die Erkrankung ist vieles verlangsamt. Das heißt nicht, dass die/der Erkrankte die Aufgabe gar nicht mehr erfüllen kann. Sie sollten Arbeit nur abnehmen, wenn es nicht anders geht. Sonst wirkt ein Eingreifen oft demotivierend, beeinträchtigt die Selbstständigkeit und fördert dadurch Passivität und den emotionalen sowie körperlichen Rückzug.
  5. Seien Sie gemeinsam aktiv. Vielleicht finden Sie eine Sportart, die beiden Spaß macht. Oder Sie gehen gemeinsam spazieren. Motivieren Sie die/den Erkrankten zu Aktivität, Bewegung und Selbstständigkeit.
  6. Hinterfragen Sie als Pflegende/r immer wieder die Gesamtsituation: “Kann und will ich die Situation so weiterführen wie bisher? Brauche ich Hilfe?” Die Frage, ob man sich Hilfe sucht sollte auch für die Angehörigen kein Tabu sein.
  7. Suchen Sie sich auch als Angehöriger Unterstützung. Es ist keine Schande, bei weiteren Angehörigen um Hilfe zu bitten, sie stärker einzubinden. Schon das Abnehmen einfacher Aufgaben, wie Einkäufe oder Unterstützung bei der Haushaltsplanung, kann Wunder bewirken. Auch psychologische Betreuung und Parkinson-Selbsthilfegruppen können dabei helfen, dass man sich mit seiner Last nicht allein und überfordert fühlt. Bei Portalen wie https://www.pflegen-und-leben.de/pflegen-und-lebende.html finden Betroffene ebenfalls Unterstützung.
    Ganz allgemein gilt: Die Last auf möglichst viele Schultern verteilen.
  8. Kommunikation ist der Schlüssel. Vermeiden Sie übertriebene Rücksichtnahme. Stattdessen sollten Sie eher darüber reden, was konkret an Arbeit abgenommen werden soll und was nicht. Sprechen Sie offen über Konflikte. Reden Sie auch mit Freunden und/oder weiteren Angehörigen über Konflikte und die Belastung und den Druck für Sie selbst.
  9. Achten Sie als Pflegende/r auf sich selbst! Vergessen Sie bei all dem Unterstützen, Organisieren und Helfen nicht sich selbst. Die Gefahr für Sie als Angehörige, an einem Burn-Out zu erkranken ist real und sollte nicht vernachlässigt werden. Gönnen Sie sich Auszeiten, nehmen Sie sich selbst den Druck und versuchen Sie, Hobbies nachzugehen und auch noch ein eigenes Leben zu führen! Und vergessen Sie nicht: Sie sind nicht allein.

Sie sehen: Es gilt, vieles zu beachten und bewusst zu handeln – beziehungsweise nicht zu handeln. Doch am wichtigsten: Vergessen Sie dabei nicht sich selbst.

https://www.parkinson-web.de/content/behandlung/begleittherapie/angehoerigenarbeit/index_ger.html, Dr. med. Ilona Csoti, Chefärztin der Gertrudis-Klinik, Leun-Biskirchen

http://www.leben-mit-parkinson.de/alltag/thema-des-monats/angehoerige/

Blog 10 – 04/19 – Zwischen Messen und messen

Blog 10 – 04/19 – Zwischen Messen und messen

Zu allererst die gute Nachricht: Die Patentanmeldung ist eingereicht und wir warten nun auf die Antwort der Recherche.

Und nun die bessere Nachricht: März und April waren durchweg erfolgreich für novapace. Der März begann direkt mit zwei parallel laufenden Veranstaltungen. Patrick vertrat das Team beim Pitch Marathon in Berlin während Lukas und Simon auf dem deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen den Messestand von novapace betreuten.

Beide Veranstaltungen waren für uns sehr erfolgreich: Beim Pitch Marathon in Berlin konnten wir uns mit 41 weiteren Startups messen und erhielten als Sonderpreis eine Einladung zum HLaN Meetup, einer Veranstaltung zur Kontaktaufnahme für Startups und Krankenkassen. Außerdem wurde uns ein Gutschein für eine teilweise Kostenübernahme für klinische Studien ausgestellt!

Patrick bei der Preisverleihung des Sonderpreises

Auch beim Deutschen Parkinson Kongress in Düsseldorf, unserer ersten Messe als Aussteller, konnten wir Erfolge feiern. Die Rückmeldungen der Verbände der Parkinson-Selbsthilfegruppen waren durchweg positiv und auch ÄrztInnen, Physio- und ErgotherapeutInnen waren durchweg interessiert. Wir erhielten viele hilfreiche Denkanstöße, Ideen und Tipps und sind bereits in Folgegesprächen für mögliche Studien.

Simon in Gesprächen beim Deutschen Parkinson Kongress

Auch die Fachvorträge waren enorm hilfreich um ein besseres Veständnis für die Erkrankung, weitere Anwendungsmöglichkeiten unseres Produktes und auch die aktuelle Forschung in diesem Bereich zu erhalten.

Weiter ging es direkt in der folgenden Woche beim Cashwalk in München. Dort konnten wir neben unserem Pitch und dem Austausch mit weiteren Startups auch Kontakte zu Investoren knüpfen, mit denen wir inzwischen auch in vertiefende Gespräche eingestiegen sind.

In der darauffolgenden Woche ging es für Lukas und Simon nach Berlin zum Intensiv-Workshop und der Preisverleihung von Science4Life. Dort wurden wir vorab als eines von 20 Finalistenteams von einer Fachjury ausgewählt. In einem halbtägigen Einzel-Coaching und einem halbtägigen Workshop wurden uns in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet und strategische Fragen diskutiert. Das anschließende abendfüllende Event in der hessischen Landesvertretung zur Preisverleihung war dann ebenfalls für uns von Erfolg gekrönt und wir gingen stolz als einer der Preisträger wieder nach Hause.

Simon und Lukas bei der Prämierung des Science4Life Venture Cups in der Konzeptphase
Lukas und Simon beim Networking

Im Anschluss an das Nachbereiten der vielen Veranstaltungen ging es in der letzten Märzwoche dann endlich wieder an die Produktentwicklung. Und was sollen wir sagen…nachdem wir uns selbst mit anderen Startups gemessen haben und erste Erfahrungen als Aussteller auf Messen sammeln konnten, kann nun auch der aktuelle Prototyp der novapace-Einlegesohle Druckverteilung und Fußbewegungen im Raum messen.

Inzwischen haben wir die Elektronik in einer flexiblen Platine umgesetzt, sodass wir die Basis für eine kompakte Sohle gelegt haben.

Weiter mit Messen ging es in der ersten Aprilwoche in Hannover auf der Hannover Messe. Dort konnten wir uns als Aussteller über fünf Tage im Gemeinschaftsstand hessischer Hochschulen der Öffentlichkeit präsentieren. Neben namhaftem Besuch, wie dem parlamentarischen Staatssekretär Dr. Michael Meister, konnten wir uns auch beim Science Square vorstellen, mit potenziellen Produktionspartnern sprechen und viele Interessante Gespräche und Diskussionen führen.

Das gesamte Team in ein Gespräch vertieft

Nach einiger Nachbereitung, einem Sprint zur Fertigstellung unseres Businessplans für die nächste Phase des Science4Life-Venture Cups und einem weiteren Coaching geht es für uns nun in die kurze Osterpause.

In der hoffnungsvollen Zuversicht, auch im April wieder messbare Erfolge vorweisen zu können: Vielen Dank für’s Lesen und bis dann!