Inzwischen hat wahrscheinlich jeder schon mal gehört: Bewegung ist gesund. Doch was bedeutet das für Menschen mit Parkinson?
Dieser Frage wird nun nachgegangen. Es folgt ein Überblick darüber, welche Möglichkeiten und Angebote des Sports es speziell für Parkinsonerkrankte gibt und welchen Einfluss Bewegung und Training auf die Erkrankung haben.
Grundsätzlich lässt sich sagen: Bewegung ist für Menschen mit Parkinson sehr wichtig! Regelmäßige körperliche Betätigung hat nicht nur positive Auswirkungen auf die physische, sondern auch auf die psychische Leistungsfähigkeit. Außerdem kann regelmäßiges körperliches Training die Lebenserwartung bei Parkinsonerkrankten erhöhen. Nicht zuletzt kann es auch die Lebensqualität erhöhen, indem Muskelsteifigkeit verringert werden können und gar der Krankheitsverlauf potenziell abgemildert werden kann. Durch Übungen kann der Körper außerdem lernen, krankheitsbedingte Symptome zu kompensieren
Je früher desto besser!
Wer schon vor der Diagnose Sport gemacht hat, sollte versuchen, diesen auch weiterhin auszuführen. Die Diagnose Parkinson muss nicht zwangsweise das Ende der gern ausgeführten Sportart bedeuten. Vielmehr sollte man sich als Betroffene/r fragen: Was muss ich eigentlich können, um meinen Lieblingssport auszuüben? Was fehlt mir aktuell dazu? Was kann ich tun um genau daran zu arbeiten? Oder kann ich das vermeintliche Defizit vielleicht sogar anders kompensieren (durch kleine Anpassungen der Schwierigkeit, Hilfsmittel, etc.)?
Wer diese Fragen für sich selbst beantwortet, natürlich auch in Rücksprache mit MedizinerInnen und Physio- oder ErgotherapeutInnen, der kann im Idealfall genau da weitermachen, wo er/sie auch vor der Diagnose stand: beim Lieblingssport.
Welche Sportarten eignen sich?
Jede körperliche Betätigung ist besser als keine Bewegung. Wie schon erwähnt, sollte daher ein bereits vor der Diagnose ausgeübter Sport, wenn möglich, auch weiterhin betrieben werden. Trotzdem gibt es natürlich krankheitsbedingte Einschränkungen und Besonderheiten:
Abhängig von Krankheitsstadium und den damit verbundenen körperlichen Beeinträchtigungen eignen sich bestimmte Sportarten besonders. Im Anfangsstadium sind zum Beispiel Ausdauersportarten wie Schwimmen und Nordic Walking oder auch Koordinationssport wie Tanzen sinnvoll. In späteren Stadien bieten sich beispielsweise Heimtrainer, Wassergymnastik oder leichtes Krafttraining an. Auch spezielle Sportprogramme für Parkinsonerkrankte, wie LSVT BIG oder spezielle Physiotherapie sind sinnvoll. Hier bieten sich insbesondere sogenannte aktivierende Therapien an. Eine Übersicht über einige der speziellen Trainingsprogramme für Parkinsonbetroffene finden Sie unter http://www.leben-mit-parkinson.de/alltag/bewegung/.

All diese speziellen Programme sind jedoch nur dann sinnvoll, wenn Sie als Betroffene/r auch Spaß daran haben. Nur das langfristige Trainieren sorgt auch für langfristige Erfolge. Daher sollte der durchgeführte Sport Spaß machen und durch Erfolgserlebnisse motivieren. Nicht zu verachten sind dabei auch Gruppendynamiken: Durch Sport in Gruppen bildet sich ein Gemeinschaftsgefühl, man wird motiviert und hat zusätzlich dazu die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen. Je nach Stadium der Erkrankung bieten sich spezielle Sportgruppen für Parkinson an, die Sie am besten über lokale Sportvereine, Krankenkassen oder Selbsthilfegruppen finden.
Doch auch abseits der speziellen Sportprogramme für Parkinsonerkrankte können Sie als Betroffene/r tätig werden. Dabei sollten Sie immer die mögliche Verletzungsgefahr im Blick behalten und sich selbst und Ihre Fähigkeiten betrachten. Achten Sie darauf, dass Sportarten im Stand mit höherer Gefahr und höheren Anforderungen an das Gleichgewicht verbunden sind. Unter Berücksichtigung Ihrer eigenen Kompetenzen und der Anforderungen der Sportart können auch vorerst unpassend wirkende Sportarten wie die Kampfsportart Tai Chi, Radfahren oder gar Parcours für Sie genau das Richtige sein.
Individualität
Zu beachten ist bei alledem jedoch immer: Jeder Mensch ist anders. Da sich zusätzlich auch noch jede Parkinson-Erkrankung bei jeder/m anders äußert, muss bei der Auswahl von Sportart und Training sehr individuell gehandelt werden. Das Training sollte basierend auf der Tagesform und der Entwicklung von Fähigkeiten und Möglichkeiten des/der Einzelnen individuell anpassbar sein, sodass Ausbaustrategien zu den vorhandenen Fähigkeiten integriert werden können. Weiterhin ist es wichtig, weder zu unter- noch zu überfordern.
Um all das zu gewährleisten, sollte gemeinsam mit den behandelnden ÄrztInnen und PhysiotherapeutInnen eine geeignete Sportart und Intensität besprochen werden. Dabei sollten Sie selbst mit Ihren individuellen Vorlieben und Fähigkeiten im Fokus stehen.
Dranbleiben!
Sie merken also: Bewegungstraining muss nicht langweilig sein. Am besten und besonders langfristig Erfolg versprechend ist es, wenn der Sport eingebunden in konkrete Aufgaben (Parcours, Tanzen, etc.) oder Wettstreitszenarien (Teamsport, eigene Ziele o.ä.) ist.
Also suchen Sie sich das Bewegungstraining, das am besten zu Ihnen passt, bleiben Sie dran und vor allem: Haben Sie Spaß!
Und wie immer gilt natürlich: Zögern Sie nicht uns bei Fragen zu kontaktieren unter info@novapace.de
https://www.parkinson-aktuell.de/leben-mit-parkinson/sport-und-bewegung-bei-parkinson
http://www.leben-mit-parkinson.de/alltag/bewegung/
https://www.thieme.de/de/neurologie/parkinson-krankheit-bewegung-reinste-medizin-114054.htm
https://www.morbus-parkinson-aktuell.de/leben-mit-parkinson#sport